Die goldenen Jahre des Impressionismus währten von 1872 bis 1882. Obwohl viele Maler sich zu seinen Zielen bekannten, wurden sie nur von zwei Künstlern, Monet und Pissarro, konsequent verfolgt. Pissarro, älter als die anderen und ehemaliger Corot-Schüler, war die Vaterfigur in der Gruppe. Geboren auf den Jungferninseln, kam er mit seinen Eltern nach Paris und studierte dort an der Ecole des Beaux-Arts und an der Académie Suisse. In den sechziger Jahren wurden seine Werke – liebliche Landschaftsgemälde, die kaum als rebellisch bezeichnet werden konnten – vom Salon akzeptiert.

Als er jedoch aus Corots Schatten hervortrat und seinen Stil änderte, verkauften sich seine Bilder nicht mehr und es folgte eine Zeit, in der er beinahe aufgegeben hätte. Die Lebensbedingungen waren für ihn so hart geworden, dass er kaum in der Lage war, seine Frau und seine Kinder zu ernähren.

Der unerschütterliche Pissarro wich jedoch nie von seinem Weg ab und war der einzige Künstler, der auf allen acht Impressionisten-Ausstellungen seine Werke zeigte. Er sprach den jüngeren Künstlern, besonders Gauguin und van Gogh, immer wieder Mut zu und erfuhr erst an seinem Lebensende wahre Anerkennung und Ehre. Obwohl man an ihn immer nur als Landschaftsmaler denkt, führte er auch einige sehr gute Zeichnungen und Lithographien aus, mit denen er das soziale und politische Leben in Paris kommentierte.

Friedrich II. – Missbrauch eines Mythos – Richard von Weizäcker

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