Paul Gauguin – Vision nach der Predigt

Im Rückgriff auf die Technik sakraler Glasmalerei und auf den schattenlosen japanischen Holzschnitt entwarf Gauguin dieses Bild: „Vision nach der Predigt“:

Eine Gruppe im Halbkreis sitzender Bäuerinnen mit gefalteten Händen und andächtig gesenktem Blick bildet eine Arena, die in grellem Zinnoberrot aufleuchtet. Ein diagonal geneigter Baumstamm trennt die Ringergruppe von einer links ins Bild laufenden Kuh. Es handelt sich um die alttestamentarische Szene des Kampfes von Jakob mit dem mythischen Engel. Gauguin erfaßt das Ereignis der frommen Frauen beim Gebet, als fände es in der Bretagne statt. Wirklich sind hier nur die Menschen, visionär der Kampf, der sich – so Gauguin – in der Phantasie der Frauen abspielt.

Paul Gauguin, Vision nach der Predigt, 1888
Öl auf Leinwand, 73 x 92 cm, Edinburgh, National Gallery of Scotland“

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Friedrich II. – Missbrauch eines Mythos – Richard von Weizäcker

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MONET – Erster Kontakt zur Freilichtmalerei

Monets erste wichtige „Kontaktaufnahme“ mit den Impressionisten erfolgte, als er 1858 in Le Havre Eugène Boudin kennenlernte. Es heißt, dass Boudin, ein Hafen- und Strandszenenmaler, einige Zeichnungen des jungen Monet im Schaufenster einer Papierhandlung entdeckte und diesen neuen Künstler daraufhin fragte, ob er ihn nicht auf seinen Malausflügen entlang der Küste begleiten wolle. Boudin brachte Monet somit zur Freilichtmalerei und half ihm auch dabei, die Feinheiten von Sonnenlicht und Wasser zu entdecken.

EUGENE BOUDIN, Pier und Werft von Trouville, 1863
Leinwand, 34,6 × 57,5 cm, Washington, National Gallery of Art

CLAUDE MONET, Le Quai du Louvre, 1867
Leinwand, 65 × 92 cm, Den Haag, Gemeentemuseum

CLAUDE MONET, Argenteuil, um 1872
Leinwand, 50,5 × 65 cm, Washington, National Gallery of Art

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ALFRED SISLEY – Subtile Poesie flüchtiger Momente

Es gelang ihm, wetterbedingte Effekte verursacht durch Schneeschauer, Stürme, Nebel oder Überschwemmungen überzeugend darzustellen und dabei ganz exakt, jedoch mit subtiler Poesie die Stimmung eines flüchtigen Moments einzufangen. Damals setzte ihm allerdings die Armut schwer zu, er konnte seine Familie nur dürftig unterstützen. Und wäre da nicht Durand-Ruel gewesen, wäre Sisley ganz sicher untergegangen.

Von 1885 an stand er stärker unter Monets Einfluss und brachte jenen flackernden, schimmernden Ton auf seine Bilder, der so oft das Auseinanderbrechen und Sich-Auflösen alles Gegenständlichen in der Komposition bewirkt.

ALFRED SISLEY, Schnee in Louveciennes, 1878
Leinwand, 61 × 50 cm, Paris, Musée d’Orsay

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ALFRED SISLEY – Fehlende Anerkennung zu Lebzeiten

Viele von Sisleys Bildern wirken durch ihre leicht melancholische Klarheit besonders faszinierend. Er bemühte sich nie um grandiose Effekte und arbeitete mit einer stark eingeschränkten Farbskala.

Deshalb hielt man ihn immer für einen weniger guten Impressionisten. Sicherlich besaß er nicht die Klasse von Monet oder Degas, aber er und Pissarro malten wahrscheinlich die friedlichsten und schönsten Landschaften unter den Impressionisten. Bilder, die heute jeder kennt und liebt. Allerdings war Sisley zu seinen Lebzeiten als Maler kaum anerkannt.

ALFRED SISLEY, Strohhaufen, 1891
Leinwand, 73,8 × 93,1 cm, Melbourne, National Gallery of Victoria

ALFRED SISLEY, Nebel in Voisins, 1874
Leinwand, 50 × 65 cm, Paris, Musée d’Orsay

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BERTHE MORISOT – Die Frau in der Impressionisten-Gruppe

Berthe Morisot war eine schöne, gebildete und intelligente junge Frau, die durch die Freundschaft mit Manet in impressionistische Kreise kam. Sie besaß viel Talent. Als Enkelin von Fragonard gelangte sie mühelos in die Oberschicht der Salongesellschaft. Sie stellte zum ersten Mal 1864 im Alter von dreiundzwanzig Jahren im Salon aus. Während der folgenden neun Jahre fanden auch alle weiteren Bilder von ihr die Anerkennung des Salons. Zunächst hatte sie mit Corot studiert, aber als sie Manet besser kennenlernte, geriet auch sie in den Bannkreis der Impressionisten. Gegen Manets Wunsch beteiligte sie sich an der Organisation der ersten Impressionisten-Ausstellung 1874, bei der sie selbst neun Bilder zeigte.

BERTHE MORISOT, Frau bei der Toilette (beim Pudern ihres Gesichtes), 1877-79,
Leinwand, 46 × 39 cm, Paris, Musée National du Louvre

BERTHE MORISOT, Die Wiege, 1872
Leinwand, 56 × 46 cm, Paris, Musée d’Orsay

Fotografie aus dem Jahr 1875

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BERTHE MORISOT – im Kreuzfeuer der Kritiker

Natürlich geriet auch sie dadurch in das Kreuzfeuer der Kritiker, was sie jedoch mit geradezu stoischem Gleichmut ertrug. Ein Kritiker schrieb nach der zweiten Impressionisten-Ausstellung 1876: „Der unschuldige Fußgänger wird durch die Fahnen vor dem Gebäude angezogen und geht hinein, um sich umzusehen. Aber welch grausamem Spektakel sind seine Augen hier ausgesetzt! Fünf oder sechs Irre – sogar eine Frau ist darunter – sind dem Wahnsinn des Ehrgeizes völlig verfallen und wagen es sogar, ihre Bilder öffentlich auszustellen. Es gibt auch eine Frau in der Gruppe, wie in fast allen berühmten Banden. Sie heißt Berthe Morisot und ist eine Kuriosität. Trotz ihrer Anfälle von Delirium gelingt es ihr, eine gewisse feminine Grazie aufrechtzuerhalten.“

Die Männer der Künstlergruppe schäumten vor Wut über diese Beleidigungen, aber Berthe blieb gelassen. „Sie konnte darüber nur lachen“, erinnerte sich Renoir später.

BERTHE MORISOT, Das Eßzimmer, 1886
Leinwand, 61,3 × 50 cm, Washington, National Gallery of Art

PIERRE-AUGUSTE RENOIR, Die Badende, 1882
Leinwand, 54 × 39 cm, Privatbesitz

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