Impressionismus – der Inbegriff von Optimismus

GUSTAVE COURBET
Die Klippen von Etretat nach dem Sturm, 1869
Leinwand, 133 × 162 cm (Detail)
Paris, Musée d’Orsay

„Die Wirkung, die die Landschaften und Porträts der Impressionisten auf uns ausüben, lässt sich ganz einfach in einem Wort zusammenfassen: Optimismus. In keiner anderen Kunstrichtung kommt die Kraft der Farben und die Lebensfreude so stark zum Ausdruck. Jedes impressionistische Gemälde besitzt eine derartige Ausstrahlung, dass man den Rhythmus des Lebens in ihm zu erkennen meint.

Jedes Bild vibriert, leuchtet, schimmert und hält – wenn auch nur für einen flüchtigen Moment – die Atmosphäre und poetische Wirklichkeit der dargestellten Szene fest. Es liegt an dem grenzenlosen Enthusiasmus und Optimismus der impressionistischen Werke, dass sie unser Herz bis heute zu im Sturm erobern. Die Impressionisten waren die ersten, die mit der traditionellen Perspektive, wie sie in der Renaissance üblich war, brachen. Sie konstruierten asymmetrische Szenen, um sich präziser auf Menschen oder Objekte zu konzentrieren, die sie faszinierten.“

Auszug aus dem eBook:

Friedrich II. – Missbrauch eines Mythos – Richard von Weizäcker

7,50 

Ebenfalls erhältlich bei:

„Lasst uns gehen, dieser Ort ist ungesund“, sagte Monet

Der Geschmack der neuen Großindustriellen im Frankreich des 19. Jahrhunderts, die dem technischen Fortschritt ungeheure Reichtümer abgewonnen hatten, verlangte nach kulturellen Symbolen der Kontinuität und Stabilität. Er wurde hauptsächlich von dem Maler Ingres gelenkt, der als Präsident der Ecole des Beaux-Arts maßgeblich das ästhetische Denken beeinflusste und folgendes verkündete: „Klassische Figuren sind nur deshalb als schön zu bezeichnen, weil sie der Schönheit der Natur ähneln. Die Natur wird immer schön sein, wenn sie schönen antiken Figuren ähnelt.“

Impressionisten waren an der Natur interessiert wie sie war und nicht wie sie sein sollte

Die Künstler Monet, Renoir, Degas, Sisley und Pissarro traten 1874 mit einer Gruppenausstellung zum ersten mal in Frankreich an die Öffentlichkeit. Das revolutionäre an ihren Werken war nicht nur die neue Maltechnik, sondern auch, daß die Künstler ihre Bilder im Freien malten und statt Form oder Inhalt das Licht als einzige Richtlinie ihrer Kunst proklamierten.

Sie  wehrten sich gegen die Auffassungen, dass jedes Bild einen narrativen Inhalt besitzen solle. Sie befreiten ihre Gemälde von jeglicher literarischen Bedeutung wie auch von der Vorstellung, dass eine Landschaft künstlich arrangiert werden müsse, um eine harmonische Ausgeglichenheit zu erhalten.. Sie waren an der Natur interessiert wie sie war und nicht wie sie sein sollte.

Alfred Sisley
Überschwemmung in Port-Marly, 1886
Leinwand, 48 x 61 cm
Rouen, Musée des Beaux-Art

Claude Monet
Die Seine bei Bourgival, 1869
Leinwand, 63 x 91 cm
Manchester
New Hampshire, USA,
Currier Gallery of Art

In  den hier gezeigten Gemälden wie Monets „Die Seine bei Bougival“ (1869) oder Sisleys „Überschwemmung in Port-Marly“ (1876) konzentriert sich die Aufmerksamkeit ganz und gar darauf, wie Form und Farbe vom Spiel des Lichtes und der Atmosphäre beeinflusst werden. Alle pittoresken Elemente wurden aus dieser Szene verbannt. Es ist, als blicke man auf einen Schnappschuss, der alles genauso wiedergibt, wie es im Moment des Fotografierens war.“ 

Der vorstehende Beitrag ist ein Auszug aus dem Buch:

IMPRESSIONISMUS erschienen als Tablet Art Edition bei Serges Medien in dem einige der schönsten Meisterwerke jener Epoche vorgestellt und historische Zusammenhänge darstellt werden.

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Friedrich II. – Missbrauch eines Mythos – Richard von Weizäcker