„Die Künstler Monet, Renoir, Degas, Sisley und Pissarro traten 1874 mit einer Gruppenausstellung zum ersten Mal in Frankreich an die Öffentlichkeit. Das Revolutionäre an ihren Werken war nicht nur die neue Maltechnik, sondern auch, dass die Künstler ihre Bilder im Freien malten und statt Form oder Inhalt das Licht als einzige Richtlinie ihrer Kunst proklamierten. Sie wehrten sich gegen die Auffassungen, dass jedes Bild einen narrativen Inhalt besitzen solle.

Sie befreiten ihre Gemälde von jeglicher literarischen Bedeutung wie auch von der Vorstellung, dass eine Landschaft künstlich arrangiert werden müsse, um eine harmonische Ausgeglichenheit zu erhalten. Sie waren an der Natur interessiert wie sie war und nicht wie sie sein sollte. In den hier gezeigten Gemälden wie Monets „Die Seine bei Bougival“ (1869) oder Sisleys „Überschwemmung in Port-Marly“ (1876) konzentriert sich die Aufmerksamkeit ganz und gar darauf, wie Form und Farbe vom Spiel des Lichtes und der Atmosphäre beeinflusst werden.

Alle pittoresken Elemente wurden aus dieser Szene verbannt. Es ist, als blicke man auf einen Schnappschuss, der alles genauso wiedergibt, wie es im Moment des Fotografierens war.“

CLAUDE MONET
Die Seine bei Bougival, 1869
Leinwand, 63 × 91 cm
Manchester, New Hampshire, USA,

ALFRED SISLEY
Überschwemmung in Port-Marly, 1876
Leinwand, 48 × 61 cm
Rouen, Musée des Beaux-Arts

CHARLES-FRANÇOIS DAUBIGNY
Landschaft, 1854
Holz, 13,5 × 24,5 cm
Aargau, Aargauer Kunsthaus

Auszug aus dem eBook:

Friedrich II. – Missbrauch eines Mythos – Richard von Weizäcker

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