PAUL GAUGUIN – Exotische Einflüsse und privater Symbolismus

Seine berühmten Tahiti-Gemälde aus den neunziger Jahren spiegeln zwar deutlich die Lektionen wider, die er bei den Impressionisten gelernt hatte: die Liebe zum Sonnenschein und zu leuchtenden Farben, die Freiheit in der Komposition und der Einfluss der japanischen Kunst; als er im Sommer 1886 nach Pont-Aven in die Bretagne gezogen war, wandte er sich jedoch vom impressionistischen Credo ab, dass der Künstler in seinen Werken nur die momentane Situation wiedergeben solle. Er begann, mit der nicht-naturalistischen und symbolischen Malerei zu experimentieren, die beide aus der Psyche und dem primitiven Unterbewusstsein entspringen.

In Tahiti verband er die flachen, heraldischen Muster der japanischen Kunst mit der Atmosphäre der Insel und der Exotik der Eingeborenenfrauen. Seine Bilder, reich an Metaphern und Symbolen, erscheinen uns durch ihre dekorative Direktheit auch heute noch leicht zugänglich. In Wirklichkeit wurde Gauguins privater Symbolismus jedoch bis heute noch nicht vollständig entschlüsselt

PAUL GAUGUIN, Bretonische Bäuerinnen, 1894
Leinwand, 66 × 92 cm, Paris, Musée d’Orsay

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Friedrich II. – Missbrauch eines Mythos – Richard von Weizäcker

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Impressionistische Grundsätze werden von Nachfolgern in Frage gestellt

Gauguin und Cézanne analysierten die Grundsätze ihrer Mentoren, der Impressionisten, und scheuten sich nicht, sie in Frage zu stellen. Sie wollten die tief zugrundeliegenden Wahrheiten von Phantasie und Metapher aufdecken, die farbenprächtige Daunendecke, die die Impressionisten über ihre Werke gebreitet hatten, wegziehen. Sobald die oberen Laken entfernt waren, wurde das Bettgestell sichtbar. Gauguin und Cézanne waren wie Lazarus in der Bibel bereit, ihr Bett zu nehmen und zu gehen, um sich dadurch gleichzeitig zu Märtyrern und Ausgestoßenen zu machen.

PAUL CEZANNE, Der Mont Sainte-Victoire, um 1900
Leinwand, 78 × 99 cm, St. Petersburg, Eremitage

HENRI DE TOULOUSE-LAUTREC, Im Moulin Rouge. Der Tanz, 1890
Leinwand, 115 × 150 cm, Philadelphia, Museum of Art, Sammlung Henry P. McIlhenny

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CAMILLE PISSARRO – Unterstützer der nächsten Künstlergeneration

Der unerschütterliche Pissarro wich nie vom Weg ab und war der einzige Künstler, der auf allen acht Impressionisten-Ausstellungen seine Werke zeigte. Er sprach den jüngeren Künstlern, besonders Gauguin und van Gogh, immer wieder Mut zu und erfuhr erst an seinem Lebensende wahre Anerkennung und Ehre. Obwohl man an ihn immer nur als Landschaftsmaler denkt, führte er auch einige sehr gute Zeichnungen und Lithographien aus, mit denen er das soziale und politische Leben in Paris kommentierte.

CAMILLE PISSARRO, Boulevard Montmartre, Paris, 1897
Leinwand, 73 × 92 cm, St. Petersburg, Eremitag

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Das radikale Erbe des Impressionismus

Aus der impressionistischen Bewegung gingen vier große Genies hervor – Cézanne, van Gogh, Gauguin und Toulouse-Lautrec –, deren Kunst unter dem Begriff „Postimpressionismus“ zusammengefasst wird. Den Kampf, den die Impressionisten damals geführt hatten, war der wichtigste in der modernen Kunst überhaupt: das Durchbrechen von Vorurteilen und Grundsätzen der „angesehenen Kunst“. In den letzten dreißig Jahren des 19. Jahrhunderts hatte sich das Bewusstsein und die Sensibilität Europas radikal verändert. Das Resultat begegnet uns heute überall. Heute zwingen uns zeitgenössische Künstler, ihre Werke zu ihren Bedingungen zu akzeptieren. Sie lassen sich nicht mehr von den Medien oder von ihrer Umgebung unterdrücken und stellen grundsätzlich alle Wertmaßstäbe in Frage. All dies wurde durch das couragierte Aufbäumen der Impressionisten gegen die etablierte Kunst ermöglicht.

HENRI DE TOULOUSE-LAUTREC, Vincent van Gogh, 1887
Pastell 54 × 45 cm, Amsterdam,
Rijksmuseum Vincent van Gogh

HENRI DE TOULOUSE-LAUTREC, Rothaarige Frau im Garten von Père Forest, 1889
Leinwand, 75 × 60 cm, Privatbesitz

PAUL CEZANNE, Junger Mann mit roter Weste, 1894-95
Leinwand, 80 × 64,5 cm, Zürich, Sammlung E. G. Bührle

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IMPRESSIONSMUS – Ausdruck leuchtender Lebensfreude

„Am meisten schätzen wir jedoch die wunderschönen, lichtdurchfluteten, schimmernden Landschaften, die uns überall auf der Welt von den Wänden der Museen entgegenleuchten und nie etwas von ihrer Brillanz und Lebensfreude eingebüßt haben. Das macht die Werke der Impressionisten wahrscheinlich zu den populärsten Bildern aller Zeiten.“

EDOUARD MANET, Argenteuil, 1874
Leinwand, 149 × 131 cm, Tournai, Musée des Beaux-Arts

EDOUARD MANET, Der Canale Grande in Venedig, 1875
Leinwand, 57 × 48 cm, San Francisco, Provident Securities Company

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EDOUARD MANET – Im Fokus heftiger Kritik

„Manet wurde für seine Gemälde von allen Seiten angegriffen und von den Kritikern in Grund und Boden gestampft. Die einflussreichsten unter ihnen, wie die Romanciers Zola, Victor Hugo und Baudelaire, standen jedoch auf seiner Seite. Zola hatte Manet im Februar 1866 kennengelernt und verteidigte fortan mit Feuereifer die Sache der Impressionisten in der populären Presse. „L’Oeuvre“ (1866), einer der zwanzig Romane, die „die natürliche und soziale Geschichte der Familie Rougon-Macquart“ (Zolas große Saga-Reihe) erzählen, handelt von einem Maler namens Claude Lantier und von einem gewissen Pierre Sandoz, einem Romancier.

Die Geschichte basiert auf dem Kampf, den Erfolgen und den Niederlagen, die Manet (im Buch kaum getarnt als Lantier dargestellt) und Zola (als Sandoz) in den Literatur- und Künstlerkreisen von Paris erlebten. Zola sagte: „Mit Claude Lantier will ich den Kampf des Künstlers mit der Natur darstellen, das Bemühen um ein schöpferisches Element in jedem Kunstwerk, das Blut und die Tränen, die fließen, wenn man sein eigenes Fleisch hingibt, um etwas Neues zu schaffen, den ununterbrochenen Kampf mit der Wahrheit, die endlosen Misserfolge, das unaufhörliche Ringen mit dem Engel“.

Leidenschaftliche Freundschaft, leidenschaftliche Liebe und leidenschaftliches Arbeiten – so zeigt Zola Lantiers „Bande“, die ganz ernsthaft in ihrem Lieblingscafé Guerbois in der Avenue de Clichy über Alltagsprobleme diskutiert.“

EDOUARD MANET, Emile Zola, 1868
Leinwand, 146 × 114 cm, Paris, Musée d’Orsay

EDOUARD MANET, Nana, 1877
Leinwand, 150 × 116 cm, Hamburg, Kunsthalle

EDOUARD MANET, Ruhepause (Berthe Morisot), 1869
Leinwand, 147,6 × 113 cm, Providence, Rhode Island School of Design

EDOUARD MANET, Argenteuil, 1874
Leinwand, 149 × 131 cm, Tournai, Lyon, Musée des Beaux-Arts

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