Paul Gauguin – Vision nach der Predigt
Im Rückgriff auf die Technik sakraler Glasmalerei und auf den schattenlosen japanischen Holzschnitt entwarf Gauguin dieses Bild: „Vision nach der Predigt“:
Eine Gruppe im Halbkreis sitzender Bäuerinnen mit gefalteten Händen und andächtig gesenktem Blick bildet eine Arena, die in grellem Zinnoberrot aufleuchtet. Ein diagonal geneigter Baumstamm trennt die Ringergruppe von einer links ins Bild laufenden Kuh. Es handelt sich um die alttestamentarische Szene des Kampfes von Jakob mit dem mythischen Engel. Gauguin erfaßt das Ereignis der frommen Frauen beim Gebet, als fände es in der Bretagne statt. Wirklich sind hier nur die Menschen, visionär der Kampf, der sich – so Gauguin – in der Phantasie der Frauen abspielt.